Zu seinen Füßen hat der Mensch ein gespaltenes Verhältnis. Einerseits wird diesen Körperteilen, die uns tragen und unsere Fortbewegung ermöglichen, eine große Bedeutung beigemessen. Andererseits aber, werden sie ignoriert. Der Volksmund kennt viele Redensarten, die sich um die Füße drehen: „Fest mit beiden Füßen auf dem Boden stehen“, „auf großem Fuß leben“ oder „sich nach etwas die Füße ablaufen“. Das zeigt deutlich, welcher Wert den Füßen zugeschrieben wird. Und doch werden die eigenen Füße zumeist wenig beachtet, solange sie keine Probleme machen. Auch in Sachen Körperpflege, stehen die Füße weit hinten an. Wir machen uns recht wenig Gedanken über unsere Füße. Sie haben ganz selbstverständlich zu funktionieren. Erst wenn Beschwerden auftreten, nehmen wir die Existenz der Füße spürbar zur Kenntnis. Dann wird den Betroffenen bei jedem Schritt schmerzhaft bewusst, welchen Belastungen die Füße ausgesetzt sind und wie wenig wir uns um sie gekümmert haben.
Betrachten wir die Füße etwas genauer: Die Aufrichtung des Vierfüßers zum aufrechten Stand und Gang führte beim Menschen nicht nur zur spezifischen Ausbildung des Gehirns, sondern auch zur Umbildung praktisch aller Bauteile des Körpers. Von besonderer Bedeutung war dabei die Anpassung des Skeletts an die neue Körperhaltung. Um dem neuen Zweibeiner einen stabilen Stand und eine sichere Fortbewegung zu ermöglichen, erfuhr auch der Fuß eine starke Umwandlung. Er musste sich Eigenschaften zulegen, die ihm neben einer großen Festigkeit zugleich auch eine ausreichende Beweglichkeit gestatteten. Denn fortan war er alleine dafür zuständig, das gesamte Gewicht des Körpers zu tragen und, gemeinsam mit den Beinen, dem Menschen zugleich zu allen notwendigen Fortbewegungsarten zu verhelfen, die für ein Überleben erforderlich waren und sind. Das zweite Paar Fortbewegungsmittel spezialisierte sich zu Händen und Armen, die seither mit anderen Dingen beschäftigt sind.
Obwohl die Füße tagtäglich besonders stark strapaziert werden, werden sie allzu selten in die tägliche Körperpflege einbezogen. Da die Fußsohlen – neben den Innenhandflächen – die meisten Schweißdrüsen am Körper aufweisen, kommt es aufgrund von gefühlsmäßigen oder körperlichen Reizen zu Feuchtigkeitsabgaben. Dabei bildet sich im Bereich des wohlverpackten Fußes im meist ungelüfteten Schuh sofort ein feuchtwarmes Klima, welches eine Reihe von Folgereaktionen auslösen kann:
Gönnen Sie ihren gestressten Füßen ein wenig Aufmerksamkeit, gönnen sie ihnen eine regelmäßige Fußpflege, am besten täglich, mindestens aber einmal pro Woche.
Eine erste wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Fußpflege ist Sauberkeit. Am besten die Füße abends gründlich waschen. Danach sorgfältig abtrocknen, insbesondere die Zehenzwischenräume, damit keine Hautrisse entstehen. Wer es besonders gut mit seinen Füßen meint, gönnt ihnen ein Fußbad. Dabei sollte das Wasser bis zum Knie reichen und eine Temperatur von 36 bis 40 Grad haben. Ob nach einem anstrengenden Arbeitstag oder einem langen Spaziergang, ein Fußbad ist eine Wohltat für die Füße, und die Seele kann ein bisschen baumeln. Fußbadesalze oder erfrischend wirkende Zusätze, wie z.B. Menthol, Eukalyptusöl, Fichtennadelöl, Rosmarin und Kamille, steigern das Wohlbefinden. Vorsicht bei Diabetes: Empfindungsstörungen, die Folge der Erkrankung sein können, machen es schwierig die Temperatur einzuschätzen. Diabetiker sollten daher die Wassertemperatur immer mit einem Thermometer messen, um Verbrennungen sicher auszuschließen.
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Unser erster und mit Abstand wichtigster Tipp für gesunde Füße: Viel Barfußlaufen. Das ist die ursprünglichste Art des Laufens. Barfußlaufen ist nicht nur gesund für Sehnen, Muskeln und das Fußgewölbe. Barfußlaufen auf unterschiedlichem Untergrund führt zu speziellen sensomotorischen Aktivierungen und Mobilisierungen im Fuß. So führt Barfußlaufen auf einer Wiese oder im Gras, über Sand oder auf dem Waldboden zu wundervollen Sinneseindrücken. Nebenbei erhalten Sie so eine kostenfreie Massage Ihrer Füße und die Frischluft tut Ihren Füßen ohnehin gut. Sioux-Tipp: Sie sollten jeden Tagein Stück barfuß laufen (idealerweise auch ein paar Höhenmeter, sei es an einer Treppe oder an einer Leiter), einmal die Woche empfehlen wir eine längere Strecke (zum Beispiel Tautreten am frühen Morgen, das ist eine echte Wohltat für die Füße).
Wie wir bei unserem Beitrag über High Heels ausgeführt haben, sind hohe Absätze Gift für Ihre Füße. Dies hat mit der Verkürzung der Fußmuskulatur und Fehlbelastungen im Vorderfuß zu tun. Wenn Sie aus modischen Gründen nicht auf High Heels verzichten wollen, so sollten Sie die Tragezeiten auf ein Minimalmaß beschränken. Es war früher übrigens Gang und Gäbe, dass neben dem hochhackigen Schuh für die wenigen Meter ins Büro und zurück ein zweites Paar bequemere Schuhe unter dem Tisch für entspannte Füße am Tag geführt hat. In den 1970er Jahren war dies übrigens häufig unser märchenhaft bequemer Grashopper. Wir von Sioux empfehlen, in jedem Fall nicht über 5 cm Absatzhöhe hinauszugehen.
Der Fuß benötigt im Schuh die richtige Unterstützung und angemessenen Platz. Ist der Schuh zu eng geschnitten (nicht weit genug) oder zu kurz (klein), kann es nicht nur zu schmerzhaften oberflächlichen Läsionen wie Blasen, Druckstellen und Rötungen kommen, sondern sogar zu Wachstumsfehllenkungen und es können sich Fehlstellungenergeben oder sich diese verstärken. Sind die Schuhe demgegenüber zu weit oder zu groß (zu lang), so rutschen die Füße darin beim Laufen umher und die Zehen werden gestaucht. Ein Schuh, der nicht 100% passt, sollte nicht gekauft werden. Unabhängig davon, wie sehr er gefällt.
Wir kommen zu einem sehr interessanten Thema: der richtigen Dämpfung.
Es ist allgemein bekannt, dass eine Schuhsohle nicht zu hart sein darf, da der Fuß sonst kein Bodengefühl bekommt und die natürliche Abroll- und Dämpfungswirkung des Fußes sich nicht richtig entfalten kann.
Gibt es aber auch zu weiche Fußbetten? Ja, ähnlich wie bei einer Matratze, in die man versinkt, sind zu weiche Fußbettungen ebenfalls Gift für die Füße. Wieso: Der Fuß findet keinen Halt und dies führt zu Überdehnungen im Fuß. So mag sich ein sehr weiches Fußbett zwar im ersten Moment angenehm anfühlen, spätestens aber nach mehreren Stunden stehen oder gehen ermüden die Füße besonders schnell. Studien zufolge brauchen gesunde Füße zusätzliche Dämpfung eigentlich nur auf extrem hartem Untergrund wie Asphalt. Zusammengefasst: Dämpfung ist gut und wichtig, aber auch hier gilt: Nur in Maßen. Das heißt durch übermäßiges Sneakertragen können Sie Ihr Fußgewölbe genauso schädigen wie mit zu wenig Dämpfung.
Auf was Sie ebenfalls achten sollten: Eine Gelenkstütze im Schuh. Viele Markenhersteller, wie auch Sioux, verbauen Gelenkstützen aus Stahl. Diese geben dem Schuh eine besondere Stabilität im Fersenbereich und unterstützen die Abrollbewegung. Dies ist insbesondere bei Trägern wichtig, die etwas mehr Gewicht auf die Waage bringen. So unterstützt die Gelenkstütze die Stabilität im Hinterfuß. Sioux-Schuhe haben ausnahmslos Gelenkstützen. Viele Billighersteller verzichten aus Kostengründen auf diese Hilfestellung für den Fuß. Woran Sie die Gelenkstützen auch bemerken: An Flughäfen. Haben Sie schon einmal eine Einzelkontrolle über sich ergehen lassen und hat der Metalldetektor bei Ihrem Schuh angeschlagen? Seien Sie nicht verärgert, das spricht für die Qualität Ihrer Schuhe. Im Übrigen ist das auch das Teil, das dafür verantwortlich ist, wenn ein Schuh beim Gehen quietscht. Wenn die Gelenkstütze nicht richtig ummantelt wird, quietscht sie beim Gehen. Wir fassen bei Sioux die Gelenkstütze extra ein, damit dies nicht auftritt.
Die richtige Weichheit bzw. Rückstellfähigkeit einer Sohle, das ist auch bei uns bei Sioux eine richtige Wissenschaft. Die Dämpfungswirkung von Sohlen wird in Shore gemessen (das ist ein Härtegradindex, den die Industrie verwendet). An einem Sioux-Schuh wird übrigens nichts dem Zufall überlassen, selbst der Härtegrad der Sohle ist bei uns normiert und erfolgt auf Basis jahrzehntelanger Erfahrung nach eigenen Standards.
Von zentraler Bedeutung ist, dass der Schuh atmungsaktiv ist und Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann. Leder ist ein natürliches Produkt mit unübertroffenen Materialeigenschaften. Kein anderes Material ist so langlebig, flexibel und kann vergleichbar mühelos Feuchtigkeit aufnehmen bzw. abgeben. Wir bei Sioux statten unsere Schuhe daher ausnahmslos entweder durchgehend mit einem echten Futterleder aus (90% der Schuhe) oder mit atmungsaktiver Mikrofaser (Teile der Canvas-Grashopper sind so ausgestattet). Dies führt zu einem gesunden Fußklima und wirkt Schweißfüßen entgegen.
Eine Wohltat für jeden gestressten Fuß ist eine Fußmassage. Mit leichtem Druck wird dabei die Oberseite des Fußes vom Knöchel zu den Zehen und zurück gestrichen. Die Fußsohle kann mittels kreisenden Bewegungen und Druck des Daumens von der Ferse zum Ballen massiert werden. Ziehen Sie dabei die Zehen an wird die Plantarfaszie (Sehnenplatte im Bereich der Fußsohle) unter Spannung gesetzt und sie können diese zusätzlich massieren. Die einzelnen Zehen können unter leichtem Zug zwischen Daumen und Finger massiert werden und nach oben und unten gezogen werden. Dies mobilisiert sie und stärkt ihre Flexibilität. Sie können während der Massage die Fußwölbung verstärken, in dem Sie die eine Hand von oben orthogonal zum Fuß legen und die Finger zu sich ziehen.
Durch kleine und einfach auszuführende Übungen im Alltag können sie viel für ihre Füße tun. Eine kräftige Fußmuskulatur beugt Fehlstellungen vor. Versuchen sie zum Beispiel diverse Gegenstände mit den Zehen zu greifen und anzuheben (z.B. ein Papiertaschentuch, eine Münze oder eine Murmel). Bewusste Ansteuerung und Bewegungen der Zehen helfen ebenfalls dabei, die Muskeln zu kräftigen. Hierbei können Sie versuchen ihre Zehen einmal zu spreizen, anzuziehen oder zu beugen. Schwieriger wird es, nur den großen Zeh zu heben und die übrigen Zehen auf dem Boden zu lassen oder genau die gegenteilige Bewegung zu machen. Wann sind Sie zuletzt auf den Zehenspitzen oder der Ferse gelaufen? Eine tolle Übung ist auch das barfuß Treppenlaufen oder Leiternsteigen. Derartige Übungen sollten Sie unbedingt machen, um auch das Sprunggelenk und die Waden- und Schienbeinmuskulatur zu dehnen und stärken. Es gibt viele tolle Übungen, die Sie sich recht einfach autodidaktisch aneignen können. Schauen Sie einfach mal bei Youtube unter dem Suchbegriff „Spiraltherapie“
Die Muskeln, Bänder und Sehen ihres Fußes können sich über den Tag verkrampfen und verkürzen. Dehnen Sie ihren Fuß regelmäßig, um ihn zu entlasten. Beugen Sie die Zehen und legen Sie Ihre Handfläche auf die Zehen. Nun ziehen sie den Fuß zu sich heran und machen ihn ganz lang. Die Bewegung funktioniert auch in die andere Richtung. Zehen anziehen, Fußballen mit der Hand umfassen und den gesamten Fuß Richtung Schienbein ziehen. Die einzelnen Zehen dehnen Sie, indem sie jeden einzeln umgreifen, lang ziehen und langsam auf und ab bewegen. Ein Foam-Roller (Faszien-Rolle) kann genutzt werden, um die Plantarfaszie (die Sehnenplatte im Bereich der Fußsohle) zusätzlich zu dehnen.
Heimkommen und die Füße hochlegen. Dies sollten Sie regelmäßig beherzigen. Beine und Füße einige Minuten hochlagern um die Durchblutung zu fördern und geschwollenen Füßen entgegen zu wirken. Ideal und gleichzeitig eine tolle Übung zur Entlastung der Lendenwirbelsäule (die bei Menschen, die viel sitzen oft schmerzt) ist, wenn Sie sich mit dem Rücken auf den Boden legen, die Knie anwinkeln und zur Brust hin ziehen. Wer dies nicht freihändig machen möchte, kann so liegend einfach seine Beine auf einen Stuhl legen. Ziehen Sie dabei die Füße zu sich hin und entspannen Sie diese wieder, drehen Sie die Füße und strecken Sie im einen Moment die Zehen zu sich hin und im anderen Moment die Zehen von sich weg. So schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Fußentlastung und Mobilisierung und gleichzeitig Entlastung für die Lendenwirbelsäule. Auch Warm-Kalt-Bäder (übrigens bereits vom katholischen Priester Sebastian Kneipp Mitte des 19. Jahrhunderts „erfunden“) verbessern die Durchblutung der Füße was diese lockert und entkrampft.
Sie sollten Ihre Füße als das betrachten, was sie sind: Ein Wunderwerk, Ihre engsten Begleiter und das wichtigste Fundament auf den langen und wechselvollen Pfaden des Lebens. Widmen Sie ihnen Aufmerksamkeit und Liebe. Gut gepflegten Füßen geht es einfach besser. Unappetitliche Dinge, über die man ansonsten wenig spricht, die aber in den besten Häusern anzutreffen sind, wie Fuß- und Nagelpilz, Warzen, Hühneraugen oder eingewachsene Nägel sollten Sie gar nicht erst im Ansatz entstehen lassen. Am besten, Sie lassen Ihre Füße von einer professionellen medizinischen Fußpflege behandeln. So verhindern Sie spätere Komplikationen und Verschlimmerungen. Die Fußnägel übrigens am besten gerade abschneiden oder klippen. Die Ränder nur mit einer Feile bearbeiten. So verhindern Sie ein Einwachsen der Nägel und Läsionen in der Nagelhaut. Fußpilz halten Sie sich am besten vom Leib, indem Sie in öffentlichen Bädern, Saunen und Feuchträumen ausnahmslos Badesandalen tragen.
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